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Biografie

Elisabeth Darapsky

In Mainz geboren, wuchs sie in einer katholischen Familie auf. Nach ihrem Abitur 1933 in Mainz studierte sie Geschichte, Germanistik und Musikwissenschaft. Sie erhielt ab 1939 eine Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Mainzer Stadtarchiv. Ihre Verbeamtung wurde von der NSDAP-Kreisleitung unter Hinweis auf die fehlende Mitgliedschaft in einer NS-Organisation, ihrer starken kirchlichen Bindung und der ablehnenden Haltung der Familie gegenüber dem NS-System verhindert. Elisabeth Darapsky sei „weltanschaulich in keiner Weise gefestigt“ hieß es in der Begründung.

3. November 1913 in Mainz
30. Juli 1998 in Mainz

In Briefen an ihren Bruder Emil, der als Lehrer In Wöllstein arbeitete und von Kollegen denunziert worden war, äußerte sie sich offen als Kriegsgegnerin. Nachdem zwei dieser Briefe der Gestapo bei einer Hausdurchsuchung in die Hände fielen, wurden Elisabeth Darapsky und ihr Bruder im Herbst 1943 verhaftet. Am 6. September 1944 fand der Prozess vor dem Volksgerichtshof in Berlin statt; ihr Bruder wurde wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und am 30. Oktober 1944 hingerichtet.

Elisabeth Darapsky wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und im Frühjahr 1945 aus der Haft befreit.

Nach ihrer Rückkehr wurde sie erneut wissenschaftliche Angestellte des Mainzer Stadtarchivs,  1948 rückwirkend verbeamtet, zur Archivrätin ernannt und blieb dort bis zur Pensionierung 1976 tätig. Sie entwickelte eine beachtliche wissenschaftliche Tätigkeit und legte zahlreiche Veröffentlichungen, insbesondere zur Geschichte des kurfürstlichen Mainz vor.