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Biografie

Frieda Lauinger

13. Januar 1913 in Mainz
12. April 1984 in Mainz

In Mainz geboren, wuchs sie in einer Arbeiterfamilie auf. Sie war in die antifaschistische Arbeit in Bretzenheim eingebunden und gehörte zu denjenigen Frauen, die bei Razzien der Gestapo Teile einer illegalen Druckerei im Kinderwagen versteckten, ihr Kind darüber betteten und damit unauffällig spazieren gingen, bis die Hausdurchsuchungen abgeschlossen waren.

Nach der Verhaftung einer befreundeten Polin wurde Frieda Lauinger ebenfalls mit einem „Schutzhaftbefehl“ wegen „Verschwörung zum Hochverrat“ verfolgt.

Sie war 1942/43 neun Monate lang im Dalberger Hof in Mainz inhaftiert; mit schweren Misshandlungen und Folter sollte sie zu belastenden Aussagen gegen ihre Freundin und ihren Mann gezwungen werden. Zu Verhören wurde sie in den „Gestapokeller“ in der Kaiserstraße gebracht. Frieda Lauinger erkrankte schwer aufgrund der dortigen Haftbedingungen und Folter; sie war jedoch in ihrer Haltung nicht zu beugen.

Sie blieb auch nach der Haft aktive Antifaschistin und sorgte z.B. schon kurz nach der Befreiung vom Faschismus als Mitglied in der städtischen Wohnungs-kommission in Bretzenheim für die Verteilung des knappen Wohnraums vor allem an Opfer des Faschismus und Arbeiterfamilien.  Solange ihre Kräfte es erlaubten, besuchte sie antifaschistische Demonstrationen und ihr Leben lang warnte sie eindringlich vor der weiter bestehenden Gefahr durch Alt- und Neonazis.