Biografie
Helene Baumann
18. März 1899 in Erfurt
17. Januar 1986 in Mainz
Helene Salzbrunn kam bereits als Kind nach Mainz, arbeitete später, ohne einen Beruf erlernt zu haben, u.a. in der Mainzer Munitionsfabrik. 1925 heiratete sie Paul Baumann. Seit deren Gründung gehörte sie der KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) an und war Aktivistin der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) sowie im Roten Frontkämpferbund (RFB). Noch vor 1933 organisierte sie mit Mitgliedern aus den beiden Arbeiterparteien einen Hungermarsch nach Darmstadt um gegen die große Not in den proletarischen Vierteln zu protestieren.
Zur antifaschistischen Arbeit gehörte es, Naziaufmärsche und -versammlungen zu verhindern. Helene Baumann mobilisierte für Demonstrationen, bei denen sich die antifaschistischen Mainzerinnen und Mainzer auch auf der Straße den Faschisten in den Weg stellten. Sie wurde des Öfteren festgenommen, des „Landfriedens-bruchs“ oder anderer „Vergehen“ angeklagt. Häufig kam eines der drei Kinder aus der Schule nach Hause und erfuhr von den Nachbarn, dass die Mutter oder auch beide Eltern nach einer Hausdurchsuchung wieder einmal verhaftet worden waren.
Nach 1933 setzte sie unter schwierigen illegalen Bedingungen ihre antifaschistische Überzeugungsarbeit fort, sie half u.a. bei der Erstellung und Verbreitung von Zeitungen. Im August 1934 festgenommen, wurde sie zu zwei Jahren Haft verurteilt, die sie bis März 1936 in Mainz verbüßen musste.
Nach der Befreiung vom Faschismus war Helene Baumann KPD-Abgeordnete in der Kreisversammlung. Sie verließ später die KPD, blieb ihrer entschiedenen antifaschistischen Haltung aber treu. Neben Alfred Freitag war sie Mitbegründerin der Arbeiterwohlfahrt in Mainz.
